Aufsuchendes sozialpädagogisch-psychologisches Familienclearing
Das ASPF dient der Einschätzung eines möglichen Hilfebedarfes und passgenauer Jugendhilfemaßnahmen. Die Fragestellungen benennt das Jugendamt im Auftragsgespräch. Zusätzlich können Familien eigene Fragestellungen entwickeln und vortragen.
Genogramm
Soziogramm
Lebenslinie
Familienbrett
Die so gewonnenen Daten können aus Klientensicht testdiagnostisch mit dem Elternbildfragebogen für Kinder und Jugendliche gegengeprüft werden. Außerdem finden ein Ressourcencheck und eine Erhebung intraindividueller Protektivfaktoren und Vulnerabilitäten auf Basis der Ressourcenkarte und der Lebenslinie statt. Diese Daten können ebenfalls testdiagnostisch gegengeprüft werden:
EBI
Eltern- Belastungs-Inventar
KANN
Kompetenzanalyse-Verfahren
FAVK
Fragebogen zum aggressiven Verhalten von Kindern
FEEL-KJ
Fragebogen zur Erhebung der Emotionsregulation bei Kindern & Jugendlichen
ESI
Erziehungsstil-Inventar
Alle gewonnenen Daten werden u.a. mit ärztlichen Berichten und Diagnostiken der Kinder- und Jugendpsychatrie sowie den Verhaltensbeobachtungen in Relation gesetzt. Hieraus leiten wir die Implementierung und Ausrichtung von spezifischen Hilfen ab. So können wir bei auftretendem Problemverhalten bei Kindern und Jugendlichen auch Aussagen über den Störungsanteil und den Anteil von Erziehungsrelevanz treffen.
All dies findet sich dann in einem Abschlussbericht mit entsprechender Empfehlung wieder.
UNSER ZIEL
Ziele jeder diagnostischen, vor allem jeder familiendiagnostischen Tätigkeit sind
Unser sozialpädagogisch-psychologisches Familienclearing ist im Wesentlichen auf folgende Fälle zugeschnitten:
Das SPFC kann weiterhin eingesetzt werden bei:
Unsere Vorgehensweise
In unserer aufsuchenden sozialpädagogisch-psychologischen Familienclearing schaffen wir ein gutes Gleichgewicht zwischen projektiven Verfahren zur Gewinnung von Hypothesen auf der einen und psychometrischen Testverfahren auf der anderen Seite. Diese psychometrischen Tests prüfen explizit die für uns interessanten Merkmalsausprägungen wissenschaftlich gesichert auf Basis von Skalenrohwerten gegen und erfüllen alle o.g. Gütekriterien.
Wir verfolgen das Vier-Augen-Prinzip: Unsere Clearingfachkräfte erheben projektiv gewonnene Informationen in einem gemeinsamen Setting, sodass die erhobenen Daten der ersten Fachkraft sofort mit Verhaltensbeobachtungen der Klient:innen durch die zweite Fachkraft auf inhaltliche Übereinstimmung geprüft werden können.
Die zugrundeliegende Fragestellung dreht sich meistens um die Klärung des spezifischen Bedarfes des Klienten und des Familiensystems sowie um die mögliche und sinnvolle Ausrichtung eines Hilfesystems.
Immer wichtiger wird die Beantwortung der Frage, wie groß der Anteil an Störungsrelevanz bei auftretendem Problemverhalten der Kindern und Jugendlichen im Verhältnis zur Erziehungsrelevanz ist und welche Konsequenzen für die Ausrichtung einer Hilfemaßnahme daraus resultieren sollten.
Wichtig ist aber auch, dass unsere aufsuchende sozialpädagogisch-psychologische Familienclearing nicht nur als Erhebung des Ist-Zustands zu sehen ist. Durch die Anwendung testdiagnostischer Verfahren erhalten wir z.B. für das Erziehungsverhalten bzw. die Erziehungsstile der Eltern statistisch belastbare und auswertbare Skalenrohwerte. Hierdurch können wir das Clearing auch als Verlaufsdiagnostik anwenden: Die statistisch ermittelten Skalenwerte können ein halbes Jahr später (z.B. vor dem nächsten Hilfeplangespräch) modular neu erhoben werden, um ein Veränderungspotenzial abbilden zu können.
So wird der Erfolg ambulanter Arbeit sichtbar, messbar und darstellbar und ermöglicht dem Jugendamt frühzeitig ein hohes Maß an Steuerungsfähigkeit.